Die vorliegende AHV-Reform löst die Finanzierungsprobleme der Altersvorsorge in der Schweiz nicht nachhaltig. Echte Reformen sind wichtiger als Zusatzfinanzierungsmassnahmen über die Mehrwertsteuer. Und die AHV-Reform wird den Bedürfnissen der jüngeren Berufstätigen nicht gerecht. Das sind drei Haupterkenntnisse aus der Studie der Universität Konstanz im Vorfeld der Abstimmung über die Altersreform 2020.
Über die Befragung von über 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurde die Einstellung der Generation Y (1982-1999) zur Altersvorsorge im Vergleich mit den Vorgänger-Generationen Baby-boomer (1946-1964) und der Generation X (1956-1981) untersucht. Auffallend ist, dass die Zusatzfinanzierung über die Mehrwertsteuer über alle Generationen ein Mittel sein kann, um Finanzierungslücken zu schliessen. Wichtiger sind jedoch Reformen in der AHV und der zweiten Säule, die nicht auf Zusatzeinnahmen setzen. Eine Mehrheit der Generation X und der Generation Y fühlen sich mit der Altersreform 2020 benachteiligt. Diese Gruppen lehnen die AHV-Reform mit 60.5 Prozent bzw. 55.8 Prozent Nein-Stimmen ab. Bei der Baby-Boomer-Generation würde die AHV-Reform knapp angenommen (52.5 Prozent)
Die Altersreform 2020 stellt für keine der drei Generationen eine echte Lösung für die nachhaltige Sanierung der Altersvorsorge in der Schweiz dar. Das Ziel der AHV-Reform wird damit generationenübergreifend als nicht erreicht beurteilt. Der sgv sieht sich durch diese Resultate in seinem Engagement gegen die AHV-Scheinreform bestätigt. Die Resultate der Studie dokumentieren den wachsenden Widerstand gegen die AHV-Reform auch bei der Übergangsgeneration.