Stärkung der Berufsbildung: 100 Franken Millionen jährlich sind nötig

14.01.2015 | 13:30
Absolventen der Höheren Berufsbildung sollen gegenüber Studenten an einer Uni nicht länger benachteiligt werden. Mit der Umstellung auf die subjektbezogene Finanzierung anerkennt der Bundesrat, dass diese bei den Vorbereitungskursen finanziell stärker unterstützt werden müssen. Dies ist ein wichtiger Schritt. Das Commitment für die Berufsbildung ist allerdings nur ein halbes, denn konkrete Beträge werden keine genannt. Für eine wirkungsvolle Stärkung der Berufsbildung sind mindestens zusätzlich 100 Millionen Franken jährlich nötig.

Der Bundesrat betont und anerkennt, dass es zur Stärkung der Höheren Berufsbildung zusätzliche finanzielle Mittel braucht. Die Absolventen der Vorbereitungskurse, die heute markant höhere Kosten selber tragen müssen als Studenten an einer Uni, sollen stärker finanziell unterstützt werden. Das ist sehr wichtig. Gleichzeitig unterlässt es der Bundesrat, konkrete Zahlen zu nennen und damit ein wirkliches Commitment für die Berufsbildung abzugeben. Der sgv fordert: Um die Höhere Berufsbildung entscheidend zu stärken ist eine Zusatzfinanzierung der Vorkurse von jährlich 100 Millionen Franken zwingend vorzusehen.

Die stärkere finanzielle Unterstützung für die Höhere Berufsbildung ist eine zentrale Forderung des sgv. Nur so kann die in der Bundesverfassung verankerte Gleichwertigkeit der beruflichen und akademischen Bildung erreicht werden. Wichtige Voraussetzung ist hierfür die Umstellung auf ein subjektorientiertes Finanzierungsmodell, wie es der Bundesrat heute beschlossen hat. Ein echter Fortschritt hin zur Stärkung der Berufsbildung wird allerdings erst dann erreicht, wenn das richtige Finanzierungsmodell auch mit Mitteln ausgerüstet wird.

Die Berufsbildung und die Höhere Berufsbildung sind entscheidende Hebel um wirkungsvoll gegen den Fachkräftemangel vorzugehen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft zu stärken. Als grösster Dachverband der Schweizer Wirtschaft fordert der sgv für die Berufsbildung ein entschlosseneres Vorgehen und konkrete Zahlen.

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Hans-Ulrich Bigler
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