Die Finanzierungsengpässe in der Altersvorsorge sind gravierend. Deren Beseitigung wird zu einem Kraftakt, der allen schmerzhafte Opfer abverlangen wird. Angesichts dieser schwierigen Ausgangslage ist es aus Sicht des sgv unverantwortlich, die Leistungen der AHV nach dem Giesskannenprinzip weiter ausbauen zu wollen. Hunderttausende von AHV-Renten stiegen auch bei Personen, die von der Senkung des Mindestumwandlungssatzes gar nicht betroffen sind.
Der Schweizerische Gewerbeverbandes tritt für eine nachhaltige Sanierung der Altersvorsorge ein. Er ist aber nicht bereit, hierfür jeden Preis zu bezahlen. Zusammen mit dem Schweizerischen Bauernverband SBV hat der sgv ein Modell erarbeitet, das bei vertretbaren Mehrkosten sicherstellt, dass das Leistungsniveau der 1. und 2. Säule weitestgehend erhalten bleibt. Zentral wichtig ist dabei, dass der Ausgleich über höhere Altersgutschriften und nicht über eine Senkung oder gar Streichung des Koordinationsabzugs erfolgt. Jede Korrektur beim Koordinationsabzug führt im Niedriglohnbereich zu überdurchschnittlich stark steigenden Lohnabzügen und Lohnnebenkosten und gefährdet damit letztlich Tausende von Arbeitsplätzen. Der sgv fordert daher mit Nachdruck eine Rentenreform, die sowohl auf einen AHV-Ausbau als auch auf Korrekturen beim Koordinationsabzug verzichtet.