Die einschneidenden Massnahmen zur Pandemiebekämpfung haben zu negativem Wirtschaftswachstum geführt. Viele Arbeitsplätze, namentlich in der Gastronomie, sind verloren gegangen. Die Margen der Unternehmen, vor allem in den Dienstleistungsbranchen ist auf etwa 1 Prozent geschrumpft. Die Ausweitung der Zertifikatspflicht würde diese Lage noch weiter verschlechtern.
Auf der anderen Seite besteht kein empirischer Zusammenhang zwischen der Zertifikatspflicht und der Senkung der Anzahl von Hospitalisierungen, wie Erfahrungen aus dem Ausland bestätigen. Ausserdem zeigen Zahlen des Bundesamtes für Gesundheit, dass nur die allerwenigsten Ansteckungen in Restaurants, Fitnesscentern oder am Arbeitsplatz erfolgen.
Der sgv fordert die im Covid-19-Gesetz festgehaltene Evidenz-basierte Politik ein. Sie basiert auf der Logik des gezielten Schutzes mit Contact Tracing, Impfen, Testen und den Schutzkonzepten. Mit ihr werden ausgewogene Massnahmen umgesetzt, die den allgemeinen Schaden für Wirtschaft und Gesellschaft minimieren.
Banken müssen Wort halten
Neue Massnahmen wie die allgemeine Zertifikatspflicht werden viele Unternehmen erneut in Schieflage bringen. Umso wichtiger wird es, dass die Banken ihr Wort halten und auf die frühzeitige Amortisation der Covid-19-Kredite verzichten. Es ist völlig inakzeptabel, dass die Bankiervereinigung Ende Juli eine frühzeitige Amortisation der Überbrückungskredite ab dem Jahr 2022 empfohlen hat. Dies nachdem die Banken noch im Jahr 2020 gross angekündigt haben, dass die Kredite ihr Beitrag für die Stabilität des Wirtschaftsstandortes seien.