sgv fordert die Rückkehr zur Evidenz-basierten Politik

08.09.2021 | 14:45

Der Schweizerische Gewerbeverband sgv kri­ti­siert die Ausweitung der Zer­ti­fi­katspflicht. Sie ist nicht zielführend und gefährdet Umsätze und Arbeitsplätze. Erfahrungen aus dem Ausland zeigen, dass kein empirischer Zusammenhang zwischen der Zertifikats­pflicht und der Senkung der Anzahl von Hospi­ta­li­sierungen besteht. Erwiesen ist jedoch, dass grossmehrheitlich ungeimpfte Ferienrückkehrerinnen und Ferien­rück­kehrer hospitalisiert werden müssen. Der sgv fordert, dass sich die Politik des Bundesrates an diesen Fakten orientiert.

Mit dem heutigen Entscheid diskriminiert der Bundesrat erneut Branchen und Unternehmen, welche bereits von den letzten Lockdowmassnahmen stark betroffen waren. Für den grössten Dach­verband der Schweizer Wirtschaft ist die Ausweitung der Zertifikatspflicht auf diese Branchen unver­hält­nis­mässig und nicht zielführend. Zahlen des Bundesamtes für Gesundheit zeigen, dass nur die allerwenigsten Ansteckungen in Restaurants, Fitnesscentern oder am Arbeitsplatz erfolgen. Den von der Zertifikatspflicht betroffenen Unternehmen drohen Umsatzeinbussen. Für diese Einbussen müssen die Unternehmen entschädigt werden.

Der sgv fordert den Bundesrat auf zur im Covid-19-Gesetz festgehaltene Evidenz-basierte Politik zurückzukehren. Sie basiert auf der Logik des gezielten Schutzes mit Contact Tracing, Impfen, Testen und den Schutzkonzepten. Anstelle der Aus­weitung der Zertifikatspflicht muss die Impf­kam­pagne gestärkt und auch wieder vermehrt getestet werden.

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Fabio Regazzi
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