sgv enttäuscht über BFI-Botschaft: Den Worten müssen endlich Taten folgen

25.02.2016 | 10:00

Die vom Bundesrat verabschiedete Botschaft zur Bildungs-, Forschungs- und Innovationspolitik (BFI) spricht zwar in schönen Worten von der Stärkung der Höheren Berufsbildung. Doch Konsequenzen werden daraus keine gezogen. Das Gegenteil ist der Fall: Grosszügig zeigt sich der Bundesrat bei den universitären Hochschulen. Bei der Berufsbildung knausert er. Der sgv verlangt die Korrektur der BFI-Botschaft. Das Versprechen von 400 Millionen Franken für die höhere Berufsbildung ist unbedingt einzuhalten.

Der Bundesrat lobt die Berufsbildung überschwänglich. Doch den schönen Worten folgen keine Taten. Die Zahlen der BFI-Botschaft zeigen, wie widersprüchlich die Exekutive ist: Für die Berufsbildung als Ganzes ist eine jährliche Wachstumsrate der Fördermittel von nur 1.4 Prozent vorgesehen, wohingegen ETH und Universitäten, ja selbst die Raumfahrt mit 2.3 bis 2.5 Prozent jährlich wachsen dürfen. Wo bleiben die versprochenen 400 Mio. alleine für die Höhere Berufsbildung, wenn die ganze Berufsbildung nur um 1.4 Prozent wachsen darf?

Statt gemäss dem Verfassungsauftrag zu handeln und die höhere Berufsbildung der akademischen Ausbildung gleichwertig zu behandeln, verschärft der Bundesrat die Ungleichbehandlung. Das geht zulasten der Schweizer Bevölkerung, vor allem der jungen Generation. Schliesslich wählen mehr Jugendliche den Weg der Berufsbildung als jenen einer akademischen Ausbildung. Der Bundesrat vergisst auch, dass Mittel für die höhere Berufsbildung Investitionen in Innovation und Produktivität sind.

Der sgv ist sehr enttäuscht, dass der Bundesrat ausser Worte nichts für die Berufsbildung übrig hat. Der grösste Dachverband der Schweizer Wirtschaft verlangt vom Parlament eine dringend notwendige Korrektur der BFI-Botschaft.

Weitere Auskünfte

Hans-Ulrich Bigler
Hans-Ulrich Bigler

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