Mit dem minimen Zugeständnis an die Gastro-Branche, dass sie die Terrassen ab 19. April wieder öffnen darf, tut der Bundesrat – entgegen jeglicher Evidenz – bloss das Minimum und lässt den Mut zu einer breiten Lockerung der Corona-Massnahmen weiter vermissen. Der sgv kritisiert diesen viel zu zögerlichen Schritt – auch weil zu bezweifeln ist, dass er der seit Monaten geschlossenen Gastronomie wirtschaftlich tatsächlich hilft.
Darüber hinaus beurteilt der grösste Dachverband der Schweizer Wirtschaft den heutigen Öffnungsschritt als reine Symbolpolitik. Der bundesrätliche Umgang mit den Folgen der Pandemie bleibt unverständlich. Insbesondere fehlt den Entscheiden der Regierung jedes Verständnis für die Leiden, denen die weiterhin geschlossenen Branchen, ihre Betreiber und deren Beschäftigte mit den anhaltenden, massiven Einschränkungen ausgesetzt bleiben. Nach wie vor ist nicht nachvollziehbar, weshalb die Pflicht zu Home-Office aufrecht erhalten bleibt. Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben längst bewiesen, dass die von ihnen umgesetzten Schutzkonzepte funktionieren – umso mehr hätten jene, die sich seit Monaten für die Bewältigung der Pandemie aufopfern, vom Bundesrat heute endlich ein Minimum an Solidarität erwartet.
Der sgv beharrt auf seiner Forderung nach einem raschen Ende der gescheiterten Lockdown-Politik. Nach der Logik des gezielten Schutzes – vom Parlament im Covid-Gesetz beschlossen – können die Betriebe ihre Arbeit wieder aufnehmen, ohne dass neue Ansteckungen in grosser Zahl zu erwarten wären. Der Bundesrat ist deshalb gehalten, die ruinösen Arbeitsverbote endlich gänzlich aufzuheben und seine die Wirtschaft und die Gesellschaft lähmenden, einseitig an der Gesundheitspolitik ausgerichteten Massnahmen für beendet zu erklären.