Die heute vom Parlament beschlossene Altersreform löst die Finanzierungsprobleme der Altersvorsorge nicht nachhaltig. Im Gegenteil: sie schafft neue Probleme. Der ineffiziente AHV-Ausbau nach dem Giesskannenprinzip wird bis in die vierziger Jahre Mehrausgaben von mindestens 3 Milliarden Franken pro Jahr auslösen. Anstatt die Renten der heute jungen Generation zu sichern, schiebt das Parlament die Probleme an die nächste Generation ab. Aus Sicht des sgv ist das verantwortungslos.
Die Kosten für die Scheinreform tragen zudem die Konsumentinnen und Konsumenten und die KMU mit höheren Abgaben bei der Mehrwertsteuer und auf den Löhnen. Die Schweizer Wirtschaft steht nach wie vor unter einem enormen Wettbewerbsdruck. Dass man in diesem Umfeld die AHV weiter ausbauen will, schwächt die Kaufkraft und den Wirtschaftsstandort Schweiz.
Auf klaren Widerstand des sgv stösst nach wie vor die Absicht, die erste und die zweite Säule miteinander zu vermischen und eine Zweiklassen-AHV zu schaffen. Seit Jahren hat das Gros der Neurentner Leistungseinbussen in der 2. Säule hinzunehmen. Diese Menschen werden nun zu Zweitklasse-Rentnern abgestempelt, die sich trotz steigenden Mehrwertsteuersätzen mit tieferen Renten nur für diesen Bevölkerungsteil abzufinden haben. Es ist absehbar, dass dies bei der anstehenden Volksabstimmung grossen Widerstand hervorrufen wird.