Mit der Eröffnung des NEAT-Basistunnels 2016 soll der Transport von transnationalen Gütern auf der Schiene wettbewerbsfähiger werden. Mit der neuen Flachbahn können diese mit hoher Geschwindigkeit durch den Tunnel anstatt über die Scheitelstrecke geführt werden. Die gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit wird aber wieder zunichte gemacht, wenn mitten in dieses effiziente System während Jahren eine langsame Pendlerstrecke für Lastwagen aus dem Binnenverkehr eingebaut wird. Genau das aber fordern die Gegner einer Sanierung des Gotthard-Strassentunnels. Sie gefährden damit die erfolgreiche Verlagerung transnationaler Güter auf die Schiene, wie die Zeitung „Schweiz am Sonntag“ berichtet.
Verlagerungsziele werden untergraben
Sollen Lastwagen aus dem Binnenverkehr während der Sanierung des Strassentunnels auf den Zug verladen werden, bindet dies Kapazitäten im neuen NEAT-Basistunnel. Dieser hat zu wenige Kapazitäten, um alle Züge aufzunehmen. In der Folge müssten transnationale Güterzüge aufwändig über die alte Scheitelstrecke umgeleitet werden, weil langsame Verladezüge die Trassee blockieren. Auch müsste die Geschwindigkeit im NEAT-Tunnel von 200 auf 160 km/h reduziert werden. Das verlängert die Fahrzeit im Basistunnel um 5 bis 6 Minuten. Beides geht direkt zulasten der Wettbewerbsfähigkeit der NEAT.
Schiene und Strasse: es braucht beides
Die Forderungen der Gegner der zweiten Strassenröhre spielen Strasse und Schiene gegeneinander aus. Das ist unsinnig und schadet allen. Mit dem Bau einer Sanierungsröhre am Gotthard kann der Tunnel sinnvoll und effizient saniert werden. Und die NEAT kann ihre Wirkung zur Erreichung der Verlagerungsziele für den transnationalen Güterverkehr erreichen, anstatt dass sie torpediert wird.