Berner Zeitung deckt auf: Alain Bersets Zahlen stimmen nicht

12.09.2017 | 10:00

Bundesrat Alain Berset verwendet in der Kampagne zur Altersreform 2020 Zahlen aus einer Studie, die vom Studienautor Peter Zanella als nicht mehr aktuell bezeichnet werden. Ohne Reform würden den Jungen Entlastungen in der Höhe von 1.3 Milliarden entgehen, behauptete der zuständige Bundesrat. Sein «Kronzeuge» Peter Zanella widerspricht: Höchstens ein Bruchteil dieser Zahl könne als Entlastung der Jungen für die Reform angeführt werden. Für die Pensionskassen bringe die Altersreform vor allem auch viel Regulierung und Bürokratie.

Bersets «Kronzeuge» widerspricht. So betitelt die Berner Zeitung ihren Beitrag, der aufdeckt, dass die Pro-Kampagne zur Altersreform 2020 und Bundesrat Alain Berset persönlich veraltetes Zahlenmaterial verwenden und Studienresultate übertrieben und nicht korrekt einsetzen. Um die Jungen mit einer Senkung des Umwandlungssatzes zu entlasten, brauche es diese Reform nicht, sagt Studienautor Peter Zanella gegenüber der Berner Zeitung. Er widerspricht damit den Behauptungen von Bundesrat Berset direkt und entlarvt damit eklatante argumentative Fehler beim Pro Lager. Vielmehr bringe die jetzige Reform viel Arbeit für die Juristen und bewirke einen Bürokratieschub.

Für den Schweizerischen Gewerbeverband ist dies ein weiteres Beispiel der hemmungslosen Behördenpropaganda für die Altersreform 2020. «Vom zuständigen Bundesrat kann man erwarten, dass er nicht veraltete Zahlen nennt und sich auf Aussagen in einer Studie beruft, die nicht stimmen», sagt Hans-Ulrich Bigler, Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes sgv. «Wenn sich der Bundesrat vom Studienautor direkt korrigieren lassen muss, spricht das Bände über die Glaubwürdigkeit seiner Aussagen und die Qualität dieser Reform insgesamt. Diese Scheinreform und dieses Vorgehen verdienen ein klares Nein.»

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