Bundesplatz Bern: Aktionstag gegen ungerechte AHV-Reform

14.08.2017 | 13:00

Indem sie Nägel in Holzmasken einschlugen, bekundeten Bürgerinnen und Bürger im 15. und 16. Jahrhundert ihren Protest gegen Ungerechtigkeiten der Obrigkeit. Dieses Symbol – das Mazzenspiel – setzt die Generationenallianz «Nein zur ungerechten AHV-Reform» am heutigen Aktionstag auf dem Berner Bundesplatz ein. Daneben verteilen die Jungfreisinnigen Zuckerwatte an die Passantinnen und Passanten. Sie lancieren mit dieser Aktion den «AHV-Ungerechtigkeitskalender». Ab heute bis zum 24. September wird auf Facebook täglich eine neue Ungerechtigkeit der AHV-Scheinreform angeprangert.

Statt sie zu sanieren, baut die ungerechte Vorlage die AHV aus und verteilt Rentengeschenke im Giesskannenprinzip – auch an Millionäre. Bestraft werden die heutigen Rentnerinnen und Rent-ner: Sie bezahlen für die «Zückerli», mit dem die Linke das Volk ködern will, erhalten aber selber keinen Rappen. Verraten werden auch die Jungen: Für sie bedeutet das «Zückerli» einen ungedeckten Scheck in Milliardenhöhe, für den sie in Zukunft bezahlen müssen.

Kalender deckt täglich neue Ungerechtigkeit auf

«Diese Vorlage ist weder ein Kompromiss noch eine echte Reform», sagt Andri Silberschmidt, Präsident der Jungfreisinnigen Schweiz. «Es ist eine links geprägte Ausbauvorlage auf dem Buckel der Jungen. Wir sollen die Zeche bezahlen für eine Vorlage, die unsere eigenen Renten gefährdet. Ob wir überhaupt je eine Rente erhalten werden, ist mit dieser Scheinreform fraglicher denn je.» Um diese Ungerechtigkeit aufzuzeigen, verteilen die Jungfreisinnigen auf dem Bundes-platz Zuckerwatte.

Mit der heutigen Aktion in Bern lanciert die Generationenallianz «Nein zur ungerechten AHV-Reform» zudem einen «AHV-Ungerechtigkeitskalender». Unter www.so-ungerecht.ch wird bis zum 24. September täglich auf eine weitere Ungerechtigkeit der AHV-Scheinreform hingewiesen.

Mit einer Mazze gegen die Ungerechtigkeit

«Viele Verlierer, keine Gewinner»: Dies das Fazit von SVP-Präsident Albert Rösti zur AHV-Scheinreform. «Die Erhöhung der Mehrwertsteuer belastet insbesondere Menschen mit tiefen Ein-kommen und heutige Rentner. Es ist nicht recht, dass gerade diese für den Ausbau der AHV im Giesskannenprinzip zahlen sollen.» Zusammen mit zahlreichen Vertretern der Generationenallianz schlug Rösti als Zeichen des Protestes gegen die ungerechte AHV-Reform einen Nagel in die Mazze. Diese alte Form des Widerstands gegen Ungerechtigkeiten soll das Volk aufrütteln und mobilisieren.

«Wer sichere Renten und eine gesunde AHV will, muss diese Vorlage ablehnen», betonte auch FDP-Ständerat Andrea Caroni, der am Aktionstag auf dem Bundesplatz als Schlagzeuger mit einer Band gegen diese Scheinreform anspielte. «Nur ein Nein zur AHV-Reform ebnet den Weg für eine echte und bessere Reform.»

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Jean-François Rime
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